Familienunternehmen haben in Deutschland eine lange Tradition. Ein Symposium am Wittener Institut für FamilienUnternehmen (WIFU) hat nun versucht, geschichtliches und gegenwärtiges Wissen über Familienunternehmen zu bündeln. Die Historiker-Genossenschaft war mit dabei.

Das WIFU untersucht Familienunternehmen vor allem hinsichtlich der komplexen Beziehungen zwischen Unternehmen, Familie und Eigentum. Da ein Großteil der Familienunternehmen in Deutschland über mehrere Generationen weitergegeben wird, ist das komplexe Wechselspiel zwischen Geschichte/Tradition und Gegenwart von entscheidender Bedeutung, was die Arbeiten der Historiker-Genossenschaft über das in sechster Generation geführte Familienunternehmen „Carl Robert Eckelmann GmbH“ oder die in dritter Generation geführte „Schramm Group“ (im Erscheinen) bezeugen.

Was für Einflussfaktoren unterliegen Familienunternehmen? Welche Vor- und Nachteile bieten unterschiedliche Organisationsformen zwischen wie innerhalb Familie, Eigentum und Unternehmen? Wie kann dieses Wissen für eine nachhaltige, intergenerationale Weitergabe der Unternehmensführung nutzbar gemacht werden?
An diesen wichtigen Fragen arbeitete sich auch das Symposium ab.

So hob Prof. Dr. Hartmut Berghoff beispielsweise den Einfluss kultureller Faktoren auf die Neugründung oder Bewahrung von Familienunternehmen anhand einer Vergleichsstudie zwischen den USA und Deutschland hervor. PD Dr. Mechthild Isenmann konnte mit einer Studie über die Leitmotive vormodernen unternehmerischen Handels im 15. bis 17. Jahrhundert zum Nachdenken über den engen Zusammenhang zwischen dem Privatleben der Unternehmer, des familiären Zusammenhaltes und des Fortbestehens des Unternehmens anregen und Prof. Dr. Jürgen Kocka hob die familiär geführten Unternehmen als mögliche Alternative zu einem lediglich auf Kurzlebigkeit ausgerichteten Kapitalismus hervor.

Insbesondere aber zeugten die Vorträge der Familienunternehmer Carl-Julius Cronenberg, Maximilian Boltersorf und Wilfried Neuhaus-Galladé von der gelebten Geschichte in Familienunternehmen, die die Verantwortung für die Tradition wie für die kommende Generation in den Blick nimmt. Für alle drei war die Kenntnis der Geschichte des Unternehmens von herausragender Bedeutung.

Wir möchten uns herzlich bei den Veranstaltern bedanken.

Das Symposium fand am 14. September 2017 am Wittener Institut für FamilienUnternehmen (WIFU) unter dem Titel „Familie und Unternehmen: Historische und aktuelle Perspektiven“ statt.
Für das kommende Jahr ist ein ähnliches Symposium mit einem Schwerpunkt auf Soziologie geplant.

Lesen Sie mehr Tips zur Nutzung der Geschichte für Familienunternehmen.

Familienunternehmer treffen auf Historiker

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